New Berlin, Luna, 30. Januar 2388
Ayame hatte die letzten Tage damit verbracht, ihre Fitness zu verbessern. Als sie an diesem Morgen das Gästezimmer verließ, bemerkte sie, wie Lavi ein Gespräch mit Yu Kanda über das Kommunikationssystem führte. Unfreiwillig konnte sie ein paar Gesprächsfetzen des Gespräches zwischen den beiden Freunden belauschen: Es ging in dem Gespräch um sie. Lavi schien sich Sorgen um sie zu machen, und bat Kanda darum, ein Gespräch mit ihr zu führen.
Ohne groß Geräusche zu erzeugen stahl sich Ayame aus O'Neills Wohnung und lief durch die Korridore New Berlins, bis sie schließlich einen öffentlichen Transporterraum erreicht hatte. Sie bat den Chief sie nach Ishigaki, auf der Insel Okinawa, Japan, zu beamen.
Ishigaki, Okinawa, Japan, Erde
Wenig später fand sie sich dann in ihrer Heimatstadt Ishigaki wieder. Fröhlich pfeifend ging sie die Wege entlang, dann die große Treppe hinauf, bis sie plötzlich unter dem großen Torii des Thorata-Schreins stand. Sie schaute über den großen Vorplatz, bis sie schließlich ihren Bruder Souta sah, „Souta!“
Der Bruder, der gerade am Hof fegen war, sah zu ihr hinüber, „Schwesterchen, was machst du denn hier? Wo steckt denn Lavi? Quält er sich noch die Treppe hinauf?“
Ayame lief auf ihn zu und nahm ihren kleinen Bruder in die Arme, „Nein, ich bin alleine hier, Lavi weiß nichts davon.“ - „Er weiß nichts davon? Schwesterherz, habt ihr euch verkracht?“ - „Nein, haben wir nicht.... Es ist nur.... Er wollte etwas über die letzte Mission wissen, aber ich kann nicht darüber sprechen. Daraufhin wollte er, dass ich mit unserem Councelor darüber spreche...“ - „Und?“ - „Als ich vorhin aufstand und mit Lavi frühstücken wollte, bekam ich ein Gespräch zwischen Lavi und Kanda mit, indem er Kanda bat, mit mir darüber zu sprechen.... Ich musste einfach nur raus....“, sie sah sich auf dem Hof um, „Hast du Zeit, ich bräuchte deine Hilfe.“
Souta nickte nur, „Na klar, den Rest können die Mönche fegen.“, er stellte den Besen zur Seite, „Wie kann ich dir denn helfen, Schwesterherz?“ - „Du hast mir mal ein Trainingsprogramm geschrieben,“, sie holte einen Datenträger aus der Hosentasche, „Kannst du daran ein paar Modifikationen vornehmen? Nicht viel, nur ein wenig Romantik hinzu fügen?“
Souta sah seine Schwester überrascht an, „Romantik? Ay, hast du wirklich Romantik gesagt?“
Ayame nickte nur. Er schien zu begreifen, „Okay, dann komm mit in unsere Holo-Suite.“, dann gingen die Beiden über den Hof, zu einem Nebengebäude hinüber, indem man vor Jahren eine Holo-Suite eingerichtet hatte.
Holo-Suite, Thorata-Schrein
Nachdem sie die Suite betreten hatten, gab Ayame ihrem Bruder den Datenträger, den der Bruder gleich in den Computer einlesen ließ. Ayame schien es kaum erwarten zu können, „Kannst du mir eine der Figuren zeigen?“ - „Klar, welche?“ - „Die Figur Bankotsu.“, Ayame lief ein Schauer über den Rücken, als sie den Namen aussprach. Souta nickte nur, dann gab er ein paar Befehle ein und Bankotsu erschien wie eine Schaufensterfigur vor ihnen. Ayame sah ihn sich von allen Seiten an, irgendwie habe ich ihn anders in Erinnerung, dann sah sie zu Souta rüber, „Kannst du seine Kleidung entfernen?“ - „Klar“, erneut gab er Befehle ein, dann stand die Figur nackt vor ihnen. Ayame schaute kritisch, „Kannst du seinem Oberkörper etwas mehr Muskeln zuschreiben? Nicht viel, nur einen kleinen Hauch.“
Souta gab die entsprechenden Befehle ein. Die Figur des Bankotsu verschwand und tauchte wenig später mit den Veränderungen wieder auf. Ein Adonis, als sei die Figur des
David von Bernini zum Leben erwacht. Ayame umkreiste die Figur, wie ein Raubtier seine Beute, und betrachtete sie genau,
Ja, so wie ich ihn in Erinnerung habe, „Er ist perfekt, Souta.“, ihre Hand fuhr über Bankotsus Brust, als sei er ihr Liebhaber. Souta grinste nur, „Hast du etwas anderes erwartet?“, dann schien seine Stimme ernst zu werden, „Du sprachst vorhin von etwas Romantik. Was stellst du dir da vor?“
Ayame schilderte ihre Vorstellungen und Souta gab entsprechende Befehle ein.