Scheinbar komm ich als einziger hinterher

Oder ihr guckt gar nicht mehr?
Nun, die neueste Folge hat im Prinzip eine ähnliche Prämisse wie die legendäre TNG-Folge "Déjà Vu". Nur, dass hier bereits nach dem zweiten Durchlauf jemand durchblickt, was los ist.
Die Folge ist recht interessant, auch wenn durch diverseste Logiklücken geplagt. Die offensichtlichste und aus Star Trek auch gewohnteste, ist dass scheinbar jeder das jeweilige Schiff kapern kann, wenn er sich nur genug Mühe gibt und es dann auch unmöglich ist, das Schiff wieder einfach unter Kontrolle zu bekommen. Mensch haben wir das schon oft gesehen... Diesmal wird es auch noch mit einer handlichen Bombe verbunden, die das Schiff nur so zerfetzt. Man würde ja vorschlagen, das Zeug statt Photonentorpedos zu verwenden, wenn das solche Auswirkungen hat
Auch die Story, dass der Chefingenieur nicht mit dem Sicherheitschef reden kann, ohne dass dies über Burnham vermittelt werden kann, ist eher unplausibel und reichlich konstruiert - damit die Romanze der beiden storytechnisch vorangebracht werden kann.
Letztlich hatte ich auch nicht wirklich den Eindruck, dass das 30 Minuten Zeitfenster wirklich besonders synchron war. Jedes Mal musste Mudd ja erst das Schiff unter seine Kontrolle bekommen und der Chefingenieur Michael eine immer längere Story erzählen, die diese ihm sofort glaubt, dann musste Michael das jeweils dem Sicherheitschef erzählen, dieser dann dem Captain... Dann muss alles vorbereitet werden usw. usf. Mächtig viel Arbeit, damit der Plan am Schluss gelingt.
Davon abgesehen macht die Folge durchaus Spaß. Die Strafe für "Mudd" am Ende ist eher merkwürdig. Ein scheinbar so hintertriebener Schurke wie Mudd wird sich doch nicht von so einer kurzsichtigen Frau wie dieser Version von Stella gefangen lassen halten. Ihn einzuknasten wäre wesentlich logischer und eine härtere Strafe gewesen. Diese Lösung dient einzig und allein dazu, zu der Version von Mudd in TOS zu passen. Solche Probleme hat man logischerweise nur mit Prequels. Ich bleib dabei, dass Discovery eine viel bessere Serie sein könnte, wenn man darauf verzichtet hätte, die künstlichen Verbindungen zu TOS herzustellen (bisher v.a. Sarek und Mudd) und sie stattdessen in der Zukunft von Voyager und Co. hätte spielen lassen. Alle Storys hätte man auch mindestens so gut dort machen können.